Ulrich Damoser ist für den Jugendbereich bei den Burghausen Crusaders verantwortlich (Foto:
Janine Kübler
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Uli Damoser ist seit 2012 Headcoach der Burghausen Crusaders U19 und Sportlicher Leiter des gesamten Nachwuchsbereichs. Seine Art respektvoll mit den Jugendlichen zu arbeiten kommt gut an. Genauso wie sein Ziel den Kids Spaß am Sport und in den Trainingseinheiten zu vermitteln, anstatt verbissen auf Erfolge zu pochen. Damit wurde ein regelrechter „Run“ ausgelöst. Noch nie konnten so viele Jugendspieler und Mannschaften im Spielbetrieb gemeldet werden. Deshalb haben wir mal nachgefragt. – das Interview führte Anita Forstner.
Wann bist du das erste Mal mit Football in Kontakt gekommen?
Uli: Das war 1992. Da hat mich ein Spieler der damaligen Simbacher Wildcats angesprochen, ob ich nicht mal ins Training komme. Ich fand mich selber für diesen Sport viel zu dünn. Dieser Spieler meinte aber, dass nicht nur kräftige Spieler gebraucht würden. Damals haben wir noch in einer ganz normalen Turnhalle im Turnverein trainiert.
Wo hast du aktiv gespielt?
Uli: Aktiv war ich in Simbach, war aber für 13 Monate in Fresno/ Kalifornien.
Und wie war das für dich, Highschool-Football zu trainieren?
Uli: Das war eine tolle Erfahrung. Ich habe allerdings auch festgestellt, dass in Amerika Football zu spielen nichts für mich gewesen wäre. Hier gibt es keinen Spaß, da zählt nur Leistung. Die spielen und trainieren wesentlich intensiver. Ich habe aber während meiner Zeit dort, privat und spielerisch unglaublich viel gelernt.
Und wie bist du dann nach Burghausen zu den Crusaders gekommen?
Uli: Durch Tom (Thomas Simmeit) und Rossi (Jürgen Rossmanith), die damals schon als Trainer in Burghausen waren. Tom hat mich angesprochen, ob ich mir nicht vorstellen könnte in Burghausen als Trainer im Jugendbereich zu arbeiten. Die Crusaders hatte ich ja schon eine Zeit lang im Auge. Zufällig wollte ich in der Zeit einen Ausgleich zu meiner Arbeit schaffen. Da hat das perfekt gepasst. Außerdem hat es mich gereizt bei der Jugend in Burghausen was neues aufzubauen.
Und wie wurdest du hier in Burghausen aufgenommen?
Uli: Total herzlich. Ich hatte ein Vorgespräch mit John (Christian Konnerth), der viel Vertrauen in mich gesetzt hat. Ich habe mich hier von der ersten Sekunde an wohl gefühlt.
„… für mich zählt, dass die Jungs gerne ins Training kommen, anstatt unbedingt jedes Spiel gewinnen zu müssen.“
Hast du noch persönliche Ziele?
Uli: Hier ist alles easy, es passt alles und ich bin zufrieden. Was mir aber wichtig ist zu sehen, wenn Jungs das erste Mal ins Training kommen, die vielleicht in einer anderen Sportart nicht so die Chance auf sportliche Erfolge haben, wie die hier ihren Platz finden und wie man ihnen zusehen kann, wie sie auftauen und Spaß haben. Ich will nicht im höherklassigen Bereich arbeiten, sondern genau hier und mit meinen Jugendspielern Spaß haben. Für mich zählt, dass die Jungs gerne ins Training kommen, anstatt unbedingt jedes Spiel gewinnen zu müssen. Dass das hier mit dem Gewinnen gut klappt, ist ein positiver Nebeneffekt.
Gab es in der Vergangenheit im Football persönliche Highlights für dich?
Uli: Ja. Als ich noch bei den Wildcats gespielte hatten wir ein Spiel in Aschaffenburg vor 5000 Zuschauern. Das war eine unglaubliche Kulisse, die man so schnell nicht vergisst.
Und kurioses?
Uli: Ja, in meiner alten Mannschaft gab es einen Spieler, der wirklich jahrelang sein Suspensorium (Tiefschutz) falsch herum getragen hat.
„… hier ist alles easy, es passt alles und ich bin zufrieden…“
Wie siehst du die Zukunft der Crusaders?
Uli: Auf einem tollen Weg. Aber die große Herausforderung wird hier erst noch kommen, denn es müssen Entscheidungen getroffen werden auf dem sportlichen Weg der Crusaders. Aber ich glaube, dass im Präsidium schon die richtigen Leute dabei sind.
Gibt es für Dich eine Lieblingsmannschaft?
Uli, spontan: Unsere U15 finde ich klasse, wenn ich mir die Spieler alle so ansehe!